Am 26. März 2014 wurde das internationale, dreitägige Symposium mit dem Titel „Lehmbau – Tradition und Moderne“ im Museumsdorf Niedersulz durch Landtagsabgeordneten René Lobner, in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, eröffnet. „Das Lehmbau-Symposium im Museumsdorf Niedersulz ist ein Projekt, das nicht nur grenzüberschreitend ist, sondern dient auch dazu, sich im gesamteuropäischen Kontext besser kennenzulernen und um ein gemeinsames Europa aktiv zu leben“, so LAbg. René Lobner bei der Eröffnung des Lehmbau-Symposiums, bei dem insgesamt sechs Nationen aus Europa vertreten waren.
Die Tagung wurde im Museumsdorf Niedersulz unter der Leitung von Dr. Veronika Plöckinger-Walenta gemeinsam und in Kooperation mit dem Freilichtmuseum „Museum des Dorfes Südostmährens“ – geführt durch das Nationalinstitut für Volkskultur (Národní Ústav Lidové Kultury – NULK) in Strážnice – organisiert und durchgeführt, das durch Direktor Dr. Jan Krist sowie Dr. Martin Novotny repräsentiert wurde.
„Gerade der Baustoff Lehm findet viele Zugänge: als ein Baumaterial, das im Weinviertel vor Ort vorhanden ist, und das für einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen und in klimatechnischer Bedeutung relevant ist“, so der Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, Dr. Edgar Niemeczek in seiner Eröffnungsrede.
Weitere Eröffnungsgäste wie DI Hermann Hansy (Regionalmanagement Euregio Weinviertel), Bürgermeister Herbert Nowohradsky (2. Landtagspräsident a. D.), DI Christian Kalch (Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Architektur und Gestaltung) und Mag. Ulrike Vitovec (Geschäftsführung Museumsmanagement Niederösterreich) konnten begrüßt werden.
Im Mittelpunkt des dreitägigen, durch ein ETZ Programm der Europäischen Union geförderten Symposiums steht die grenzübergreifende Vernetzung zum Thema Lehmbau sowie der Erfahrungs- und Know-How-Transfer von tschechischen, slowakischen, österreichischen, italienischen, deutschen sowie ungarischen Fachleuten und Lehmbau-Experten. Aufgrund seiner geologischen Beschaffenheit zählt das Weinviertel – wie Ungarn und Teile Tschechiens sowie der Slowakei – zu dem Gebiet, in dem Lehm jahrhundertelang das hauptsächliche Baumaterial darstellte. Somit befindet sich auch das Weinviertler Museumsdorf Niedersulz im europäischen Lehmbaugebiet. Einige der Gebäude, die seit seiner Gründung im Jahr 1979 vom Gründer und Visionär Prof. Josef Geissler hier errichtet wurden, waren ursprünglich in verschiedenen Lehmbautechniken gebaut.
Analog zu den historischen Lehmbautechniken der Region möchte sich das Museumsdorf Niedersulz in Zukunft als Kompetenzzentrum für historischen Lehmbau etablieren. Ein erster Schritt dazu war die Einrichtung einer Lehmbau-Ausstellung im Frühjahr 2013, bei der als österreichweites Pilotprojektund als Herzstück der Ausstellung ein Stück Lehmwand als Ganzteil im Original ins Museumsdorf Niedersulz übertragen wurde. Einen weiteren Schritt in Richtung Lehmbaukompetenzzentrum stellte nunmehr das Symposium „Lehmbau – Tradition und Moderne“ dar.
Der 170seitige Tagungsband zum Lehmbausymposium mit allen wissenschaftlichen Beiträgen, Forschungsergebnissen und Exposés in deutscher und tschechischer Sprache sowie englischen Summaries wurde ebenfalls präsentiert und ist im Museumsdorf Niedersulz Shop erhältlich.










Impressionen zum Ausflug in das Freilichtmuseum in Straznice „Museum des Dorfes Südostmährens“ und nach Petrov am letzten Symposiumstag:
copyrights Fotos: Gerhard Brey
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